Die Dreiergruppen der Apostel, die in Leonardos Abendmahl abgebildet sind, sind sehr verschieden. Wir haben von rechts nach links (umgekehrte Schreibrichtung, Leonardo war Linkshänder) die Denker, die Emotionalen, die Konspirativen und die vierte Gruppe, das sind die, die vorhaben etwas zu tun. Sehen sie nicht so aus, als ob sie gleich aufstehen wollen und etwas tun? Sie stehen ja zum Teil schon.
Die drei sehen etwas. Was ist es? Sie schauen im Bild auf den Christus. Sie haben alle drei die gleichen Eindrücke. Werden sie sich umdrehen, um gemeinsam zu beraten was zu tun ist?
Jesus hat an diesem Tisch offenbart was passieren wird und denjenigen ausgewählt, welcher ihm dazu verhelfen soll. Als er sagt, einer von euch wird mich verraten, fragten ihn jeder einzelne Jünger, ob er es sein wird, der ihn verrät. Die Situation, welche im Bild von Da Vinci gemalt wurde, zeigt die Jünger, welche gerade empört und nachdenkend auf Jesus Frage/vermeintliche Anschuldigung reagieren. Die 3 Jünger auf der linken Seiten symbolisieren die Jünger, welche begriffen haben was Jesus will. Jesus versucht allen klar zu machen, dass er sich jetzt bewusst in die Fänge des Feindes geben muss, mit allen Konsequenzen. Alle haben Angst, denn sie spüren es, aber wie später Jesus sagt. "schlafen sie noch", sie haben es noch nicht realisieren wollen, was Jesus vorhat. Dann könnte man sagen wählt Jesus einen Jünger aus, indem er alle Jünger gleichzeitig konfrontiert. Er sagt: "Wer wird mich verraten?". Und die Jünger sind verdutzt, sie verstehen nicht was er will und antworten deshalb aus furcht, "oh nein bin ich es etwa?", da sie denken Jesus macht eine Anschuldigung, so wie es alle Kirchenvertreter der heutigen Zeit gedeutet haben. Aber Jesus macht keine Anschuldigung. Innerhalb seiner dialektischen Aussage, will er herausfinden wer bereit ist ihm zu verraten, um wie er später sagt "die Schrift zu erfüllen". Denn als Petrus einem Soldaten das Ohr abschlägt ermahnt er mit diesen Worten seine Jünger. Die Schrift muss erfüllt werden, er muss also in die Fänge der Feinde Gottes und des Lebens. Mit Petrus handeln wird die Unsicherheit der Jünger beschrieben. Jesus beschreibt deshalb die Situation der Jünger als "schlafend". Damit ist die geistige Verfassung der Jünger gemeint. Sie schlafen nicht wirklich sondern sie schlafen, indem sie immer noch nicht begriffen haben, dass Jesus durch diese kommende Tortur gehen muss und das ihre einzige Aufgabe es nun ist, ihn nicht zu verraten, was sie jedoch im Geiste tun, da sie plötzlich Angst haben als ein Teil des Komplotts erkannt und verurteilt zu werden.
AntwortenLöschenDie 3 Jünger von links, begreifen als einzige was Jesus eindeuten will, jedoch hören sie ihm nicht zu sondern sie wollen handeln. D.h. sie wollen kämpfen. Andreas interveniert noch und macht deutlich "Halt", "Vorsicht, nicht so schnell, was soll das überhaupt bedeuten". Nur Judas Iskariot hat das Messer in der Hand. Es symbolisiert für die Jünger ein Attentat auf ihren eigenen Meister, durch Verrat. Jedoch nur Judas begreift, dass er wahrlich handeln muss, indem er nicht Jesus hinterfragt, sondern ihm blind gehorcht. Denn seine menschlichen Gedanken würden nur Probleme aufwerfen, welche den Plan Jesu in Gefahr bringen würden. Also man könnte sagen Jesus prüft bei diesem Mahl seine Jünger. Jesus droht also mittels der "Ästhetik der Liebe" seinen Jüngern, da er sagt, "doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre" und siehe da, wer traut sich zu antworten? Judas. Er ist kein Verräter, er ist der mutigste unter allen. Er ist ein Eingeweihter und deshalb beteiligt er sich nicht an der Diskussion.